Wir kennen sie alle: Die Schrankwand, die bereits bei unseren Eltern und Großeltern im Wohnzimmer gestanden hat. Waren es nicht die riesigen Schränke, die bis an die Decke reichten und aus mehreren Elementen bestanden? Es gab sie in allen Holzarten. Unsere Großeltern liebten ganz besonders die Eichen-Modelle. Eiche als Hartholz ist ja so schön langlebig. Unsere Eltern hingegen bevorzugten die hellen Modelle aus Fichte, Buche und Kirsche. Ja, und dann kam die Zeit, in der wir lieber mit Raumteilern und Regalen eine schöne Einrichtung kreiert haben. Doch wie es im Leben so ist, kommt Bewährtes auch immer wieder aus der Versenkung hervor. So auch die Wohn-Wand. Allerdings muss man sagen, dass sie sich der Zeit angepasst hat. Aus der kompakten Schrankwand wurde die Wohn-Wand, die heute die Wohnbereiche im Sturm erobert.
Was macht die Wohn-Wand so besonders?
Die Schrankwände waren gar nicht so verkehrt. Schließlich konnte man sich sicher sein, dass immer ausreichend Stauraum vorhanden war. Kein Wunder, war doch eine ganze Wand des Raumes von der Schrankwand eingenommen, von einer Seite bis zur anderen, vom Fußboden bis zur Decke! Alles hatte seinen festen Platz: Die Fernsehanlage exakt in der Mitte! Alles andere konnte in einem der anderen Fächer verschwinden – natürlich strikt geordnet. Die heutige Wohn-Wand gibt ein wenig mehr Raum für Flexibilität. Wer den Fernseher lieber an eine der Außenseiten verbannen möchte, eben damit er nicht im Mittelpunkt steht, kann dies problemlos machen, ohne dass es den fabelhaften Stil der Wohn-Wand aufweicht oder gar gefährdet.
Wie wäre es mit ein wenig Platz zwischen den einzelnen Elementen und vielleicht sogar ein paar schwebenden Hängeschränken? Das Schöne ist, dass die Elemente zwar zusammen gehören, aber in jedem Haushalt vollkommen anders gestellt werden können. Erinnern wir uns: Bei der Schrankwand von Oma konnten die Elemente nicht vertauscht werden, da die Statik sonst nicht mehr stimmig war. Doch diese Zeiten sind vorbei. Sie wollen umstellen und die Elemente doch anders hinstellen? Kein Problem – lassen Sie die Elemente erst einmal in einer Abfolge an ihren Plätzen. Wenn dies so nicht möglich, malen Sie die Kombinationen so lange auf, bis sie eine endgültige Folge ergeben.
Kann es wirklich so einfach sein?
Nichts ist, wie es scheint. So ist es bei den Wohnwänden auch. Denn eines ist sicher: So viel Stauraum, wie wir bei der Schrankwand finden konnten, werden wir hier niemals zusammen bekommen. Kein Wunder – die Wohnwand ist ein aufgebrochenes Element. Man kann, auch wenn sie vollständig aufgebaut ist, immer noch einen Teil der dahinter liegenden Wand sehen. Dies war bei der Schrankwand nicht möglich. Und dennoch ist auch sie immer noch beliebt.
Die Wohnwand lässt Platz für die eigene Kreativität übrig. Natürlich gefällt dies vielen Interessenten. Ebenso ist ausreichend Raum für Individualität vorhanden. Ein Fakt, der bei der Schrankwand wie auch später den Raumteilern und Regalkombinationen manchmal fehlt. Durch sie sahen viele Räume gleich aus. Und Besitzer einer Schrankwand haben feststellen müssen, dass diese nicht nur viel Platz einnahm, sondern den Raum auch optisch verkleinerte. Sollte man sich dann auch noch für eine dunkle Farbe entschieden haben, fühlte man sich förmlich erschlagen von dem guten Stück. Und trotzdem passte es irgendwie zu dieser Zeit.
Alle Farben dieser Welt
Schauen wir uns die unterschiedlichen Angebote zum Thema „Wohn-Wand“ an, werden wir feststellen, dass wir nicht nur die freie Auswahl in Bezug auf die Materialien haben, sondern auch in Bezug auf die Farben. Ja, Nina Hagen hat es richtig ausgedrückt: „Die Welt ist bunt, bunt, bunt!“ Und genau nach diesem Motto leben wir heute. Wählen Sie also die Farbe bzw. Farbkombination, die am besten zu Ihnen und Ihrer Einrichtung passt. Basta!
Richtig – wir wollen Nachhaltigkeit, Natürlichkeit und einen möglichst geringen CO²-Fußabdruck. Das ist korrekt. Deshalb muss man aber doch noch lange nicht auf die Vielfalt der natürlichen Farben verzichten, oder?
Sicherlich sollte man darauf achten, dass möglichst wenig Kunststoff verbaut wird. Schick sollte das Endergebnis aber dennoch sein.
Zusammen oder auseinander?
Sie besitzen nur eine kleine Wohnung? Macht nichts. Teilen Sie die Elemente doch einfach auf zwei Zimmer auf. Genau das ist ja das Tolle – alles kann, aber nichts muss bei der heutigen Wohnwand. Ein Element muss weit oben, direkt unter die Decke gehängt werden, um noch ins Zimmer zu passen. Super Idee. Dort oben können die Dinge verstaut werden, die man nur einmal im Jahr zur Hand nimmt.
Auch die kleinen Standelemente können aufgeteilt werden. Brauchten Sie nicht sowieso noch einen kleinen Nachttisch? Dieses Elemente ist wunderbar dafür geeignet. Finden Sie nicht auch?
Hängen oder stellen?
Je nach Modell kann es passieren, dass verschiedene Elemente zum Hängen vorgesehen sind. Gerade diese Option ermöglicht neue Kreationen mit den vorhandenen Schränken. Sollen sie weiter auseinandergezogen werden oder doch lieber dicht zusammengerückt dastehen? Probieren Sie einfach aus, was besser aussieht. Und diese Version bleibt dann stehen.
… und es ward Licht
Die Schrankwand konnte maximal 2 Elemente aufweisen, die mit Strom für Licht ausgestattet waren. Bei der offenen Wohnwand steht dieses Problem gar nicht wirklich zur Debatte. Denn die Zwischenräume sind groß genug, dass ganz einfach Lampen dazwischen gesetzt werden können. Auch LED-Bänder sind für eine optimierte Beleuchtung denkbar. Es wird ganz einfach spitze aussehen.
Die Trends für 2020
Richtig – Farben sind dazu da, um für einen bestimmten Zweck ausgewählt zu werden. Und doch finden wir immer wieder Trends, die den Markt bestimmen. In diesem Jahr steht das Barometer auf „Maritime“. Wir finden weiße Möbelelemente, die entweder mit maritimen Farben abgesetzt sind oder eine Ergänzung in reinen Holzmaserungen finden. Natürlich wäre auch ein Wohnzimmer nur aus weiß denkbar. Denn auch weiße Möbel sind zeitlos und edel zugleich.
Ein Trend, der sich jetzt schon eine ganze Weile hält, sind Naturmaserungen. Sie strahlen so etwas Natürliches, so etwas Ruhiges aus. Ja, wer sich in der Natur Ideen holt, wird diese Entscheidung nicht bereuen.